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Der Druck mit beweglichen Lettern wurde unabhängig voneinander in Europa und Asien erfunden. Trotz mancher Ähnlichkeiten unterscheiden sich die technischen Verfahren zwischen beiden Kontinenten ebenso wie die damit eng zusammenhängende gesellschaftliche Bedeutung des Drucks. In Asien blieben die Verfahren mit beweglichen Metalllettern zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert randständig. Bestimmend für die Tradition war jahrhundertelang der Holztafeldruck und die Handschrift blieb das Maß für Texte. Anders in Europa. Während in Asien der Druck für die Bildkunst steht, steht der Druck in Europa für den Buchdruck und gewann schon kurz nach Johannes Gutenbergs Erfindung in der Mitte des 15. Jahrhunderts eine überragende Bedeutung für die Kommunikation der europäischen Gesellschaften.
Anhand der Bestände des Gutenberg-Museums in Mainz, einer der weltweit größten Sammlungen europäischer und asiatischer Artefakte zur Geschichte des Drucks, geht Type den sehr unterschiedlichen drucktechnischen Verfahren nach, vergleicht deren verschiedenen Funktionalitäten und Leistungsfähigkeiten. Es wird erstmals systematisch aufgezeigt, warum die Druckkunst in den beiden Kulturkreisen so ungleiche Bedeutung erlangt hat. Damit verbindet der Band Technik- und Kulturgeschichte und veranschaulicht die so vielfältige Geschichte des Drucks mit reichen Illustrationen und Bildern. Mit seinem Farbschnitt und dem offenen Rücken ist der Band zugleich eine Augenfreude für alle Interessierten an der Geschichte des Drucks und ihren größten Erfindungen. |