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Die Wirtschaft der antiken Welt steht zunehmend im Mittelpunkt des Interesses der althistorischen Forschung. Obwohl seit Jahrzehnten vor allem um die quantitative wie qualitative Beurteilung des Handels in der Antike erbittert gerungen wird, wird in der Forschungsliteratur häufig nicht scharf zwischen Handel und Distribution differenziert. Um die Auswertung des antiken Quellenmaterials aus dem Mittelmeerraum mit dem aus dem Vorderen Orient zu verbinden, fand im April 2013 in Marburg eine interdisziplinäre Tagung statt, die sich der Thematik am Beispiel des Handels und der Distribution von Textilien vom 2. Jahrtausend v.Chr. bis ins frühe 2. Jahrtausend n.Chr. widmete.
Textilien eignen sich in besonderer Weise dazu, Einblicke in die Funktionsweise des antiken Warenaustauschs zu erhalten. Zwar gibt es bereits in vielen Disziplinen Forschungen zu Handel und Distribution von Textilien, aber diese werden häufig über die jeweiligen Fächergrenzen hinaus nicht wahrgenommen. Der zur Tagung gehörige Sammelband vereint daher Analysen internationaler Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen: Alte Geschichte, Altorientalistik, Archäologie, Textilforschung und Naturwissenschaften bilden den analytisch-methodischen Rahmen. Gerade der neuere Ansatz, dokumentarische Quellen mit archäologischen Funden und naturwissenschaftlichen Analysemethoden zu verknüpfen, erlaubt einen tief greifenden Einblick in die Funktionsweise antiker Warendistribution, der Auskunft über das „Wer?“, das „Wie?“ und das „Warum?“ gleichermaßen gibt. Überlegungen zu Absatz- und Beschaffungsmärkten, Warenpreisen und involvierten Akteuren (Institutionen) geben zudem entscheidende Informationen über den Warenaustausch im engeren Sinne hinaus. |