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Das umfangreichste Corpus der altägyptischen Totenliteratur bilden die Sargtexte. Obwohl als religionshistorische Quelle von größter Bedeutung, sind sie kaum erforscht. Das zeigt sich auch im Bereich der religiösen Terminologie: Ohne eingehende semantische Analysen der spezifischen Wortfelder ist ein tieferes Verständnis der Texte kaum möglich. An diesem Punkt setzt das Werk an. Ausgehend von einem rekurrenten Thema der Sargtexte, dem der „Verwandlung“ des Verstorbenen, wird zunächst das Teilcorpus der „Verwandlungssprüche“ konstituiert. In bewusster Regression auf der Ebene des Lexikons wird sodann das Semantem (Transformation) logisch analysiert und der diesbezügliche Lexikonausschnitt erstmalig umfassend dargestellt. Um den Kernbereich des Transformationslexikons, d. h. Derivate der Verbalwurzel hpr, semantisch zu erfassen, wird exemplarisch die Verwendung in realweltlichem Kontext untersucht. Dabei gelingt der Nachweis einer genuin soziologischen Bedeutung: Eine Person transformiert sich nur hinsichtlich ihrer durch Rolle und Status definierten Erscheinungsform, nicht jedoch in ihrem essentiellen Aspekt.
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