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Im Südosten der Insel Elephantine befinden sich die Reste eines großen staatlichen Gebäudes, das zu Beginn der 6. Dynastie erbaut wurde. Bei einer vom DAI Kairo durchgeführten Grabung wurden in der Nordwestecke des als Haus 2 bekannten Bauwerkes Kisten, Schreine, Statuenrohlinge, Zylinder und Opfertische aus Kalzit-Alabaster sowie Siegelverschlussfragmente und weitere Objekte gefunden, die dort in zwei Phasen zur Entsorgung abgestellt bzw. weggeworfen worden waren.
Andreas Dorn konnte die wiederholte Verwendung der portablen Schreine im Rahmen von Prozessionsfesten nachweisen, die zu Ehren verstorbener Privatpersonen durchgeführt wurden. Derselbe Nutzungskontext ließ sich auch für die Holzkisten mit durchbrochenen Seiten und abnehmbaren Deckeln erschließen. Außergewöhnlich ist eine mit dem Namen Heqaibs beschriftete Kiste: Sie ist auf beiden Längsseiten mit einer Scheintür dekoriert. Für die Existenz der extrasepulchralen Scheintür werden lokale Faktoren als mögliche Erklärung diskutiert. Die zahlreichen Siegelverschlussfragmente decken die Zeitspanne vom Ende des Alten Reiches bis zum Ende der 1. Zwischenzeit ab. Anhand von Doppelsiegelungen lässt sich das Nebeneinander von Knopfsiegeln und Skaraboiden/Skarabäen zeigen, wodurch der fließende Übergang im Gebrauch dieser beiden unterschiedlichen Objektgattungen bestätigt werden konnte. Erico Peintners Bericht zu den umfangreichen Restaurationsmaßnahmen, die an den teils sehr fragilen Holzobjekten vorgenommen wurden, enthält unter anderem Beobachtungen zu Werktechniken und unterschiedlichen Werkstätten. Die Auswertung und Interpretation des Befundes und der Funde wird durch einen umfangreichen Katalog sowie Indizes abgerundet. |