Lückhoff gibt hier die erste Gesamtdarstellung eines bisher wenig erforschten, über nationale Grenzen hinausweisenden Kapitels protestantischer Zusammenarbeit im Heiligen Land. Das „anglo-preußische“ Bistum wurde 1841 durcheine Vereinbarung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. mit dem Primas der anglikanischen Kirche gegründet und bestand über vier Jahrzehnte.
Die Entstehungsgeschichte dieses kirchengeschichtlich einmaligen Projektes wird vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen und religiösen Erwartungen analysiert und hierbei die unterschiedlichen Konzeptionen protestantischer Palästinaarbeit, das Entstehen eigenständiger diakonischer und pädagogischer Einrichtungen, vor allem aber das spannungsreiche englisch-preußische Miteinander bis hin zu den Verhandlungen zur Aufhebung der Absprachen beschrieben.
Aufgrund seines umfangreichen, bislang unbenutzten Quellenmaterials ist das Werk ein beachtlicher Fortschritt in der Erforschung des Jerusalemer Bistums.