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Der Autor bespricht in seiner Studie alle bekannten literarischen Quellen zu Moab aus dem 1. Jahrtausend v.Chr. Die Texte aus Moab selbst werden eingehend untersucht. Außerdem werden die Notizen aus ägyptischen und neuassyrischen Quellen sowie das Alte Testament ausgewertet. Über den Umweg der Sihon-Tradition haben die biblischen Autoren Moab aus dem nördlichen in den südlichen Landesteil verlagert. Das eigentliche Kernland Moabs war aber zu allen Zeiten nördlich des Arnon. Schließlich werden die archäologischen Daten für eine Rekonstruktion der Geschichte Moabs im 1. Jahrtausend v.Chr. herangezogen.
Der Durchgang durch die Quellen zeigt, dass ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. im nördlichen Moab nationalstaatliche Tendenzen auszumachen sind. Die verschiedenen Ethnien im Gebiet von Moab wurden in der Folgezeit geeint. Archäologisch zeigt sich, dass die Besiedlung des südlichen Moabs vermutlich von einer starken Zentralmacht im Norden organisiert wurde. Erst nach dem Verlust der Nationalstaatlichkeit erodiert auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner. Eine staatlich verfasste Gesellschaft hat es ab der persischen Zeit in Moab für lange Zeit nicht mehr gegeben. |