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Keine andere Wortgruppe hat in der frequenzbasierten Textforschung eine so große Aufmerksamkeit auf sich gelenkt wie die der einmal vorkommenden Wörter, welche der Terminus hapax legomenon (gr. „einmal Gelesenes/ Gesagtes”; HL) bezeichnet. Während sich der Einsatz und die Vielfalt von HL in unzähligen Arbeiten insbesondere der Bibelwissenschaft und Klassischen Philologie widerspiegeln und einzelne HL den Inhalt vieler Artikel sowie mitunter auch ganzer Monographien füllen, lag zu HL im Koran bis vor einigen Jahren nicht einmal eine Liste vor. Dabei bieten HL nicht nur tiefere Einblicke in Texte und deren Autoren (Autorschaft, Stilometrie), sondern stellen mitunter auch poetische Lizenzen, Archaismen oder Lehnübersetzungen dar.
Orhan Elmaz’ Studien zu den koranischen Hapaxlegomena unikaler Wurzeln untersuchen die 391 nur einmal vorkommenden Wörter im Koran, welche die einzigen Belegstellen ihrer Wurzeln sind („HL unikaler Wurzeln“). Die Studien sind dabei in zwei Teile gegliedert: Während zunächst morphologische, in Bezug auf Versschlüsse funktionelle, phonetische, semantische und rhetorische Analysen präsentiert werden, unternimmt Elmaz im zweiten Teil - unter Zuhilfenahme von acht klassisch-arabischen Lexika und 17 Koranexegesen - den Versuch, die Bedeutungsgeschichte derjenigen HL zu rekonstruieren, die in der deutschen Übersetzung von Rudi Paret als unklar markiert wurden. |