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Walther Heissig (1913–2005) war, zusammen mit seinem Freund Nicholas Poppe, der bedeutendste Mongolist des 20. Jahrhunderts. Er war ein unermüdlicher Forscher, ein begnadeter Dozent, ein eifriger Reisender, ein produktiver Autor und ein hervorragender Organisator. Zu seinen wichtigsten Verdiensten zählt die Gründung des zentralasiatischen Seminars an der Universität Bonn mit einer 20 Jahre lang geförderten Forschungsstelle, die den Aufbau einer reichen Bibliothek mongolischer und tibetischer Texte, einer Zeitschrift (Zentralasiatische Studien), einer monographischen Reihe (Asiatische Forschungen) sowie intensive Feldforschung und Symposien über zentralasiatische Epen ermöglichte. Als Gründungsvater und erster Generalsekretär der Permanent International Altaistic Conference (PIAC) engagierte sich Heissig auch zu Zeiten des Kalten Krieges dafür, Wissenschaftler aus Ost und West zusammen zu bringen.
Der Gedenkband dokumentiert Leben und Werk Heissigs und enthält Würdigungen von acht mongolischen Wissenschaftlern, zwei japanischen Mongolisten sowie von Heissigs europäischen Kollegen Charles Bawden und Herbert Franke. Neben der komplett aktualisierten Liste seiner Publikationen bieten Dokumente seiner Reisen in die Mongolei, des sogenannten Shanghai Prozesses 1946, aus dem amerikanischen Gefängnis in Landsberg und über seine wissenschaftliche Arbeit in Göttingen und Bonn eine Fülle an Informationen – meist in Form von Briefen oder Projektberichten. Zudem werden eine sechsteilige Radioserie über die Geschichte der Epen in der Welt und ihre Erforschung und ein von Heissig selbst gelesener Kommentar zur Entwicklung in Zentralasien auf CD beigegeben. |