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Alexander der Große war für seinen Feldzug nach Vorder- und Zentralasien bestens gerüstet. Um über die großen Ströme der asiatischen Naturräume zu setzen, bediente er sich indigener Pioniertechniken, die sich seit Jahrhunderten bestens bewährt hatten: Mit aufblasbaren Schwimmbälgen, die sich auch für die Herstellung von Schlauchflößen (Keleks) und Pontonbrücken eigneten, konnten nicht nur einzelnen Personen, sondern große Truppenverbände von einer Flussseite auf die andere gebracht werden. Dieses geniale einheimische technische Hilfsmittel ließ sich vielfältig und äußerst ökonomisch einsetzen. Es war bereits den neuassyrischen und persischen Königen bekannt und lässt sich nach Alexander bis in die Spätantike und noch weit darüber hinaus nachverfolgen.
Die klassischen Quellen indes blenden diesen Sachverhalt vollständig aus. Obwohl die großen Brücken, die Dareios I. und Xerxes I. über Bosporus und Hellespont schlagen ließen, nur vor dem Hintergrund dieser pioniertechnischen Meisterleistungen verständlich werden, betrachten unsere Quellen die Errungenschaften der altorientalischen Herrscher in erster Linie unter dem Blickwinkel orientalischer Despotie und großköniglicher Hybris und ignorieren vollkommen, dass selbst Alexander letztlich von dem Erfindungsreichtum eines Raumes profitierte, den man heute gemeinhin als Orient bezeichnet. |