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Der Fluch ist ein im Zorn geäußertes Kraftwort, das einem verhassten Menschen schaden oder ihn vernichten soll. Diese Thematik ist in der volkskundlichen und religionswissenschaftlichen Literatur vielfach behandelt worden. Für das klassische Arabisch gibt es entsprechende Untersuchungen bisher jedoch nicht.
Manfred Ullmann präsentiert in seiner Untersuchung Flüche und böse Wünsche anhand von 680 Belegen im arabischen Wortlaut und in deutscher Übersetzung. Sie stammen aus der vorislamischen Zeit und reichen bis ins Hochmittelalter hinein. In den ältesten Zeugnissen lässt sich noch die Vorstellung von der Magie des Fluches beobachten: Das einmal ausgesprochene Wort wirkt aus eigener Kraft und stiftet tatsächlich Schaden. In Prosatexten begegnet man konventionellen Fluchformeln. Die Dichter jedoch schaffen eine Fülle kühner und bildhafter Ausdrücke, durch die sie über ihre Feinde Unglück, Armut, Schande, Schlaflosigkeit, Ehezwist, Hässlichkeit, Krankheiten, den Tod, Höllenstrafen, Stiche durch giftige Tiere und vieles mehr herbeiwünschen. Das Material wird durch Indizes, in denen die Personennamen, die Koranzitate, die Gedichtreime und der spezifische Wortschatz erfasst sind, sorgfältig aufgeschlüsselt. |