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Vlad III. Drăculea (1431–1476) ist zweifellos die international bekannteste und am intensivsten rezipierte Persönlichkeit der rumänischen Geschichte. Seine Bekanntheit steht jedoch in einem scharfen Kontrast zum bisherigen defizitären Wissen über den Woiwoden: Nationalromantische und nationalistische, marxistische und kommerzialisierte historiographische Darstellungen haben die erarbeiteten Kenntnisse mit modernen Ideologemen, Narrativen und unwissenschaftlichen Paradigmen kompromittiert. Weder die Forschung im Westen noch in Rumänien besitzt bislang die Expertise oder die Bereitschaft, sich von diesen geradezu kanonisierten Deutungsmustern zu emanzipieren.
Anhand moderner mediävistischer Theorie und Methodik vollzieht nun Albert Weber mit dieser Studie eine grundlegende quellenbasierte Revision der Struktur-, Ereignis-, und Rezeptionsgeschichte, um die Thematik aus den erstarrten unhistorischen Deformierungen herauszulösen und den „Pfähler“ für eine zeitgemäße Erforschung zu erschließen. |