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Die um 1600 vertretenen Spielarten der sogenannten ‚Alchemie‘ zeichnen sich durch einen außerordentlichen Reichtum an Formen der Darstellung aus, die ihrerseits mit mannigfaltigen Dynamiken des Wissenstransfers einhergehen.
Der von Simon Brandl und Volkhard Wels herausgegebene Sammelband widmet sich diesen Dynamiken und Darstellungsformen, wobei das Werk Michael Maiers (1568–1622) im Mittelpunkt steht. Das (al)chemische Wissen, das Maier in seinen Schriften auf allegorischem Wege in rätselhafter und geheimnisvoller Form vermittelt, begegnet zeitgleich in den ersten Lehrbüchern der ‚Chemie‘ in unverschlüsselter Form. Der spielerische, späthumanistische Impetus, mit dem Maier dieses Wissen in Emblemen und Epigrammen, in anakreontischen Versen und in Dialogen vermittelt, kontrastiert dabei deutlich mit paracelsistischen Formen (al)chemischen Wissens und seiner spiritualistischen Ausrichtung. Die Beiträge des Bandes lassen die (Al)Chemie um 1600 insgesamt als ein komplexes Geflecht von epistemischen Strängen sichtbar werden, die jeweils an verschiedene Wissenstraditionen anknüpfen, einander kreuzen, sich überlagern und miteinander in Wechselwirkung stehen. |