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Die Leopold-Sophien-Bibliothek in Überlingen bewahrt in ihrem Bestand 143 alchemische Handschriften, deren Existenz eng mit den Namen Johann Baptist Sebastian von Sonnenthal (1759–1834) und Franz Sales Wocheler (1778–1848) verbunden ist. Welche Texte überliefern diese Manuskripte? Wer war am Entstehungsprozess der Sammlung beteiligt? Warum wurden die Schriften vom Stadtpfarrer Wocheler für die Bibliothek erworben? Und wie stand es im 18. und frühen 19. Jahrhundert um das Interesse an Alchemie?
Diesen und weiteren Fragen geht Franziska Schaudeck in ihrer Studie nach, indem sie die Manuskripte erstmals in einem ausführlichen Handschriftenkatalog erfasst und das Gesamtensemble kulturell und historisch positioniert. Die Einordnung des Bestands in geheimgesellschaftliche Kontexte fußt auf den Ergebnissen einer kodikologischen Erschließungsarbeit, die Schaudeck mit dem kulturgeschichtlichen Hintergrund des Phänomens ‚Alchemie‘ und mit anderen Alchemica-Sammlungen in Verbindung setzt. Quellenstudien zu Sonnenthal und Wocheler sowie zu deren soziokulturellem Umfeld dokumentieren weiter, dass Alchemie und Geheimgesellschaften auch im deutschen Südwesten der Sattelzeit faszinieren konnten. Die Überlinger Alchemica sind ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Periode. |