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Von der Regentschaft Peters I. bis zur Romantik erfreute sich die Gelegenheitsdichtung am russischen Hof großer Beliebtheit. Hofpoeten und andere Dichter besangen die dynastischen Feiertage wie Krönungs-, Geburts- und Namenstag in feierlichen Oden, die sie am Hof vortrugen und in Einblattdrucken veröffentlichten. Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurden in Gelegenheitsschriften auch private Anlässe aus dem Leben hochgestellter Persönlichkeiten, Dichter und Gelehrter aufgegriffen. Nach einer letzten Hochphase der Panegyrik während der Napoleonischen Kriege erstarb diese Gattung jedoch, die Texte gerieten mehr und mehr in Vergessenheit.
Das russisch-deutsche Projekt Poesie in der Festkultur unter der Leitung von Petr Bucharkin, Ulrike Jekutsch und Natal’ja Kočetkova erarbeitete in den Jahren 2007–2010 eine erste Bestandsaufnahme des russischen Gelegenheitsschrifttums im 18. Jahrhundert. Zu diesem Zweck wurden in deutschen und St. Petersburger Bibliotheken mehr als 1500 Texte – teils auf Deutsch, Latein, Polnisch, Griechisch und Russisch – recherchiert und im zugehörigen Katalog mit Hinweisen auf Verfasser, Titel, Adressat und Anlass verzeichnet. Titel-, Namens- und Stichwortregister erleichtern zudem die Orientierung in der umfangreichen Sammlung. |