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Dieser Band widmet sich Porträtserien der Frühen Neuzeit und thematisiert Phänomene wie Reihenproduktion, Vielfalt und Bilderflut aus der Perspektive von Kunstgeschichte, Geschichte und Literaturwissenschaft. Dabei werden auch Kombinationen von Bildnissen in (Denk-)Räumen auf einzelnen Blättern oder in Büchern angesprochen und damit sehr unterschiedliche Gebrauchsfälle. Konkrete Formate des Seriellen stehen neben ideellen Kombinationen von Bildnissen.
Materiell existierende wie erfundene Porträtreihen lassen sich als Aussagen oder Experimente, als Herausforderungen oder kulturelle Notwendigkeiten sehen und als individuelle Praktiken einer Bildgebung beschreiben, bei denen es auf Fülle und Synthese ebenso ankommt wie auf die Visualisierung von Geschichte und die Darlegung von Struktur. Sie sind abhängig von weitreichenden gesellschaftlichen wie ständischen Gepflogenheiten und Konventionen, unterliegen aber auch politischen, diplomatischen, freundschaftlichen oder familiären Bedingungen wie solchen des Sammelns. Die an diesen Gegebenheiten orientierten Analysen von Bildserien vermitteln Einblicke in eine Kulturpraxis der Frühen Neuzeit, welche auf immer wieder neue Weise Überlegungen zu den Möglichkeiten einer sinnvollen Ordnung von Komplexität anregte. |