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Die unter der Leitung des Dänen in russischem Dienst Vitus Bering stehende, vom Russischen Reich organisierte 2. Kamčatkaexpedition von 1733 bis 1743 gilt als eines der größten Expeditionsunternehmen überhaupt. Als Teil dieser Expedition bereiste eine Gruppe von Wissenschaftlern der Petersburger Akademie der Wissenschaften mit den Professoren Johann Georg Gmelin, Gehrad Friedrich Müller und Louis De l’Isle de la Croyère weite Teile Sibiriens, um die dortige Natur, die einheimischen Völker und die Geschichte dieser Gegenden zu erforschen. Zu ihrer Verstärkung wurden 1737 bzw. 1739 die Adjunkten der Akademie Georg Wilhelm Steller und Johann Eberhard Fischer nachgesandt.
Der Band VII der Reihe „Quellen zur Geschichte Sibiriens und Alaskas aus russischen Archiven“ enthält Reisejournale und geographische Beschreibungen von G.W. Steller, J.E. Fischer und anderen Teilnehmern der akademischen Gruppen der Expedition aus den Jahren 1738 bis 1745 aus einem Gebiet südlich der Flösse Tunguska und Angara zwischen dem Oberlauf des Flusses Enisej und Der Stadt Irkutsk. Neben der Beschreibung der geographischen und geologischen Besonderheiten dieser Region, den Ansiedlungen und ihren Bewohnern finden sich in den Texten zahlreiche Angaben zur Flora und Fauna der bereisten Gebiete. Die in den Dokumenten enthaltenen Völkerbeschreibungen (u.a. von verschiedenen Tatarengruppen und den Burjaten) gehören zu den frühesten wissenschaftlichen Zeugnissen über die sibirischen Völker, deren systematische Bearbeitung durch G.F. Müller in der Folge den Ausgangspunkt für die Herausbildung der Ethnologie als Wissenschaft bildete. |